Der Wunsch einen Tempel zu bauen
Der Wunsch einen Tempel zu bauen
Aus heiterem Himmel kam der Wunsch einen Tempel zu bauen in mein Herz, als ich 2005 als Marketing-Managerin in einem Software-Unternehmen bei München tätig war. Es passierte während eines Seminares zum Thema Berufung und Tage später, zurück an meinem Schreibtisch mit Sicht auf die Wiesen neben dem Bürogebäude und die zwei gegenüber sitzenden Ingenieure, schien mir alles sehr unwirklich.
Auch wenn ich mein Leben verändern wollte, war der Bau eines Tempels in etwa so naheliegend wie das Kultivieren von Bio-Bananen in Lateinamerika. Ich behielt diesen absonderlichen Wunschtraum erst einmal für mich.
Wo sollte der Tempel entstehen und welche Art Tempelarchitektur sollte es sein? Wofür sollte der Tempel genutzt werden? Und ist meine Mission zu Ende, sobald der Tempel vollendet ist? Wer trägt dann Sorge um die Energien im Tempel? Und auch die Finanzierungsfrage war offen.
Anfangs suchte ich noch aktiv nach Grundrissen, Orten, Möglichkeiten und gab das dann auf. Nur, der Wunsch verschwand nicht.
Als ich 2013 für zunächst ein Jahr nach Bali ging, war ich mir sicher, dass das nicht der Ort für den Tempelbau sein wird. Schließlich gibt es schätzungsweise mehr als 20.000 Tempel auf dieser kleinen Insel.
Für ein Jahr nach Bali
…und dort wird sicher kein weiterer Tempel benötigt!
Ich hatte eine Liste spiritueller Fragen über Leben und Tod bei mir, die ich, sobald sich die Gelegenheit bieten sollte, einem Balinesischen Priester stellen wollte. Zunächst hatte ich versucht, die Antworten in Büchern, in der New Age Spiritualität, bei Meditationslehrern und im Gespräch mit deutschen Geistlichen zu finden. Niemand hatte befriedigende Antworten.
Angekommen in Bali begann ich umgehend die Indonesische Sprache zu lernen, um einen Balinesischen Priester befragen zu können. Aber um alles abzukürzen: ich fand einen Balinesischen Priester, dessen Muttersprache Englisch ist. Er konnte meine Fragen und mehr an einem einzigen Nachmittag beantworten konnte. Dabei hatte ich meine Fragen noch nicht einmal laut ausgesprochen.
Ich besuchte fortan die Veranstaltungen des Priesters und Buddhistischen Lehrers Jero Mangku Budhi Dharma. Bis heute finden diese im Pasraman (Ashram) in Bona auf Bali statt, in dem Jero Budhi lebt und der Gemeinschaft dient.
Ein Tempel mehr auf Bali
Im Pasraman gab es einen Platz, der schon lange als heiliger Platz erkannt worden war. Menschen hatten seit vielen Jahren den Ort zum Meditieren aufgesucht. Als ich erstmals zum Pasraman Swarna Dwipa kam, um meine Fragen zu stellen, gab es lediglich zwei einfache Bambusschreine im Tempelbereich.
2016 wurde die Hälfte des Tempels erbaut, 2019 kamen ein paar Elemente hinzu, er ist „bebetbar“ und Zeremonien finden statt.
Der Tempel ist im Bezug auf das Dorf, zu dem er gehört, von allen Dorftempeln am nahesten zum Vulkan Gunung Agung gelegen und hält damit die Verbindung zum heiligsten Ort Balis für das Dorf aufrecht. Jero Mangku Budhi trägt Sorge für das Gleichgewicht der Energien und hält die Zeremonien, die im Laufe des Balinesischen Jahres in jedem Tempel zelebriert werden.
Und was mir ganz wichtig war: Menschen jeder religiösen Richtung sind im Tempel zu Gebet, Meditation oder bei Zeremonien willkommen.
Jetzt bleibt nur noch die Finanzierungsfrage für die Fertigstellung.
Am Ende geht es nicht um den Tempel
…sondern um einen heilenden Ort für Gebet, Zeremonie und Gemeinschaft.
In Bali habe ich wunderbare Tempelzeremonien erlebt. Das Gefühl, von der Präsenz wohlmeinender Energien überschwemmt und gehalten zu werden, gehört zu den schönsten Erfahrungen in meinem Leben. Es ist ein Nachhausekommen, ein Vorgeschmack darauf wie es sein könnte, wirklich frei im Geiste zu sein.
Seit 2019 übersetze ich das Erleben in Tempelzeremonien, beim Beten im Tempel oder die erfahrene Freiheit aus spirituellen Lehren in Bilder, um das mit Menschen zu teilen, die sich für die Spiritualität auf Bali interessieren. Und für jene, die vielleicht selbst mehr Ruhe und Gelassenheit in ihr Leben bringen wollen.
Balinesische Tempelkunst-Neuigkeiten abonnieren
Mit dem Absenden des Formulars werden Ihre Daten an das datenschutzzertifizierte Unternehmen Cleverreach mit Servern in Deutschland weitergeleitet, da wir von dort unseren Newsletter versenden.